Donnerstag, 25. Juni 2009
Wie alles begann...
Dieses Jahr war noch ziemlich jung, genauso wie die Beziehung zu meinem Pferd, das ich erst seit vier Monaten mein eigenes nennen durfte.
Zu diesem Zeitpunkt konnten wir uns gerade wieder seit etwa acht Wochen reiterlich austoben, denn ungefähr zwei oder drei Tage, nachdem er in seinen Stall eingezogen ist, erlitt er eine schwere Lungenentzündung.
Es war also Februar 2009 als am Mittwoch der letzten Woche dieses Monats Freispringen auf dem Plan stand.
Zuvor hatten wir diese Art von Training bereits einmal getestet, so dass die guten Erfahrungen ein weiteres Freispringen rechtfertigten.
Mein Wallach, der neun Jahre alt ist, ein Mix aus Warm- und Vollblut zu sein scheint, sich benimmt wie ein braver Hund und eben beinahe auf jedes Wort hört, ist sehr kompakt gebaut.
Seine Vorder- und Hinterbeine stehen sehr eng zusammen, so eng, dass er im ganz normalen Schritt etwa anderthalb Hufe übertritt.
Beim Kauf ein weiterer befürwortender Grund, denn was will der ambitionierte Turnierreiter mehr als eine starke Hinterhand?!
Ich habe ihn aber letztlich gekauft, weil seine Augen mich überzeugt haben. Sein liebes Wesen, sein hilfe- und geborgenheitssuchender Blick haben mein Herz im Sturm erobert.
Die Fehlstellung, die einen seiner vorderen Hufe beeinträchtigt, konnte mich nicht mehr abhalten. Es gibt heutzutage doch orthopädischen Beschlag, das würde schon passen - habe ich mir gedacht.
Heute sieht die Welt anders aus.
Die Fehlstellung bewirkt, dass sein Huf nicht ganz normal, also gerade und plan auftritt, sondern, dass der Huf über die äußere Trachte auf die innere kippt; ständig ist auch das Eisen außen am meisten abgenutzt.
Das würde ein guter Schmied schon hinkriegen, hieß es; aber ich - ich habe mir beim Kauf nicht einmal angesehen, wie diese vermeintliche Fehlstellung sich denn äußert. Denn er und ich, wir würden ein perfektes Team. Ich würde ihm alles geben, was er braucht und er würde mir mehr als viel zurückgeben, wenn er mich zufrieden und glücklich anschaut.
Wir waren beim Freispringen.
Ich habe gemerkt, dass er nach kurzer Zeit plötzlich völlig seinem bisherigen Wesen entgegengesetzt, hastig und krumm über die Sprünge gesprungen ist.
Da ich ihn noch nicht sehr lange hatte, konnte ich dies nicht richtig einschätzen. Hatte er keine Lust mehr, machte es ihm Spaß oder wie? Ich habe ihn dann noch vier oder fünf Sprünge nehmen lassen, dann sollte er sich im Schritt langsam wieder beruhigen.
Zurück in der Stallgasse habe ich ihm dann die Hufe ausgekratzt. Ein Nagel der äußeren Befestigung hatte sich gelöst und hing quer unter dem Eisen und ich glaube, dass einer ganz verloren war.
Na ja, wir zogen den Nagel säuberlich heraus; dieser war wenigstens ganz geblieben. Das Eisen aber saß immer noch bombenfest.
Pferd ging klar, Eisen dran, Schmied gebeten, bei seinem nächsten Besuch einen neuen Nagel zu setzen.
Donnerstag.
Ich hatte mir überhaupt keine Gedanken mehr wegen des Eisens gemacht, natürlich habe ich darüber gegrübelt, warum er so hastig gesprungen ist.
Jetzt würden wir jedenfalls versuchen, es besser zu machen.
Pferd geputzt, gesattelt und erstmal longiert. Läuft perfekt - Eisen dran, keine Lahmheit.
Ich hatte Stangenarbeit miteingebaut und auch ein kleines Kreuz, über das er mit Spass gesprungen ist. Gar nicht so hastig und immer schön passend.
War ist zufrieden an diesem Tag - Wow!
Noch nichts von all´ dem zu spüren, was am nächsten Tag auf mich zukommen sollte. Nichts.
Obwohl immer so ein kleines Gefühl von "ich könnte morgen wieder richtig Pech haben" in mir lauert; ich mach kein Geheimnis draus: Ich habe selten Glück und meistens kommt Pech dazu.
Naja.
Es war Winter, die Bäume kahl, der Wind eisig und alles grau. Wenn ich aber in den Stall gekommen bin und heute auch immer noch komme, dann ist die Welt bunt und schön. Mein Herz lacht, auch wenn heute ein Auge weint.
Der nächste Tag bescherte mir ein Pferd an der Longe, das sich im Trab stocklahm zeigte. Warum? Wieso? Oh nein. Viele Gedanken durchströmten mich, ohne Anfang, ohne Ende. Ein paar Wochen vielleicht, er hat sich vertreten, das wird. Unsicherheit - was hat er, ist es schlimm?! Mist. Wieso immer ich und warum er?
Ja. Bevor ich mich für ihn entschieden hatte, hat mein Herz geblutet, weil ich mich von meinem ersten Pferd aufgrund der Diagnose "nicht mehr reitbar" getrennt habe - laut Tierarzt, der eine schwere Arthrose sowie inoperable Chips diagnostizierte, absolut nicht mehr reitbar. In Rente schicken sollte ich ihn. Er lebt nun als Beisteller auf einem großen Hof mit vielen Pferden. Es war aber schlimm und ich saß nicht nur zwischen zwei Stühlen.
Pferde sind keine Sportgeräte, die bei Dysfunktion entsorgt werden. Nein! Der Meinung bin ich auch. "Ich werde ihn behalten", dachte ich, "bis ich eines Tages das Geld habe, um mir ein zweites Pferd leisten zu können!" An dieser Entscheidung wollte ich festhalten, mir vielleicht eine Reitbeteiligung suchen, um das Verlangen, reiten zu wollen, zu stillen.
Tag für Tag, an dem ich unter diesen Umständen in den Stall kam und in sein Gesicht blickte, wurde mir klar, wie sehr ich die gemeinsamen Stunden mit ihm unter dem Sattel vermisste. Wir haben sechsmal die Woche trainiert! Und das über ein Jahr lang.
Ich dachte an Bodentraining. Die Lösung! Er wird ein Zirkuspferd :-)
Sämtliche Bücher in Sachen Bodentraining und zirzensische Lektionen habe ich mir besorgt; Möhren kleingeschnitten und los.
Wir hielten uns tapfer, bis er mir eines Tages in die Schulter gebissen hat. Was war das?
Er ging dann nur noch auf die Wiese, eben als Frührentner; bis ich mich dann entschlossen hatte ihn als Beisteller in andere Hände zu geben.
Der Reitsport ist ein Alles-oder-Nichts-Sport, wenn der Reiter auf ein Ziel hintrainiert oder aber ein Sport, der älteren und rekonvaleszenten Pferden Chancen einräumt, wenn der Reiter, so er Ambitionen und nicht viel Geld hat, seine Ziele zurückstellt oder gar aufgibt. Denn darin endet es meistens, wenn das geliebte Tier nicht mehr kann oder es wird zugunsten eines neuen Pferdes weggegeben.
Was ist das denn für ein Dilemma, verdammt nochmal.
Mein erstes Pferd mit der Diagnose wie oben erwähnt - ich habe mich von ihm getrennt. Warum? Ich bin schuldig, fühle mich schuldig. Fühlen sich dann alle Reiter so? Ich weiss es nicht. Was ist das für ein allzu oft zermürbender Sport?
Ich sah also auf mein stocklahmes Pferd und alles überfuhr mich wie ein D-Zug, der mir mit der Altlast mit einem Mal durch das Gehirn raste.
Ab in den Stall und kühlen. Was ist denn überhaupt an dem Bein? Nichts dick, nichts warm. Hm. Vielleicht hat es doch etwas mit dem angetretenen Eisen auf sich.
Die Geschichte nimmt ihren Lauf.
Am Stall bekam ich Hilfe, jemand erklärte sich bereit, das Eisen von diesem Huf ganz abzuziehen. Es wurde auf einen Nageltritt getippt, der vielleicht ein Hufgeschwür zur Folge gehabt haben könnte.
Von diesem Tag an habe ich ihn bis heute nicht mehr geritten und es ist fraglich, ob das dieses Jahr überhaupt noch möglich ist.
Mit nur noch einem Eisen bewegte er sich ziemlich komisch. Ich zog ihm zum Schutz eine Plastiktüte darüber, wenn wir die Box verlassen haben. Ich habe ihn damit auf dem Reitplatz halbwegs bedenkenlos laufen lassen. Damit er überhaupt vor die Türe kam.
Pferde sind wie Kinder. Gut ich habe keine Kinder, möchte auch keiner. Jeder, wie er mag. Warum aber sagt er mir nicht einfach, was er hat? "Weil er ein Tier ist", du Depp. Ja ja, schon klar. Er sah unglücklich aus und bewegte sich nur, wenn es unbedingt nötig war. Umso besser, dass der Schmied nicht lange auf sich warten ließ, um den Huf mit der Zange abzukneifen, eine mögliche Pulsation zu erfühlen und das Eisen wieder draufzusetzen. Denn, es handelt sich um den Huf mit der Fehlstellung - das Laufen ohne Eisen war nicht gut. Gar nicht gut.
Keine Reaktion auf das Abkneifen mit der Zange und laut Schmied keine Pulsation.
Wie man es macht, man macht es falsch.
Weiterhin hielt ich die Weide für sinnvoll, geritten habe ich ihn nicht. Der Termin beim Tierarzt sollte alles offen legen.
Natürlich hatte ich Angst vor diesem Termin. Der Kauf des Pferdes erfolgte ohne Ankaufsunteruchung. Was nun wohl auf Röntgenbildern zu sehen sein würde? Chips, Brüche...oh ja.
Erstmal das übliche Programm. Beugeprobe: Keine Lahmheit!!!!!! Wow! Ich war erleichtert, denn alles wies "nur" auf ein Hufgeschwür hin. Pferdchen zeigte aber auch keine Reaktion auf die böse Zange vom Arzt.
Was kann das denn nur sein?! Der Doktor hat uns dann vor allem im Hinblick auf die Fehlstellung am erkrankten Bein dazu geraten, die Eisen abzuziehen. "Den Hufen einfach mal Raum geben, mal arbeiten lassen - es scheint eher ein mechanisches Problem zu sein..." Allerdings, so glaube ich, haben unsere Spekulationen um die Fehlstellung den Tierarzt bestärkt.
Zur Sicherheit Antibiotika und Entzündungshemmer gespritzt. Er sollte auch weiterhin auf die Wiese. Dort stand er aber nur, wollte nur ungerne laufen und schon gar nicht traben.
Das konnte nicht wahr sein. Ich hasse abwarten. Ich hasse Geduld.
Als ich dann ein paar Wochen später von der Equitana kam, war ich verwirrt von den vielen Informationen dort. Der Tierarzt hatte mir zuvor empfohlen ein oder zwei Wochen abzuwarten und dann einen neuen Termin zwecks weiterer Untersuchungen zu vereinbaren.
Wo aber lag denn jetzt die Ursache? Alles schien möglich.
Ich musste aber jetzt, jetzt sofort wissen, was es war. Es war Sonntag. Mist.
Aber morgen, dann ist Montag und ich habe es auch geschafft, noch an diesem Tag im gerade geborenen Frühling, eine Termin zu bekommen. Puuh.
Ich fühlte mich dem Schicksal total ausgeliefert, gegrabscht von den Go-Go-Gadgeto-Armen des unerbittlichen Schicksals.
Die Klinik - eine Einrichtung, die alles versprach: Von den kleinsten medizinischen Versorgungen bis zur teuersten Operation weiter bis zum Tod. Oh Gott.
Ein Gott in weiß, der auf das böse Schicksal wie ein Antikörper wirken kann, so denke ich, sollte alles wieder herrichten. Was denn?
Ja.
Beugeprobe. Lahm!!! "Haben Sie die Fehlstellung gesehen? Das geht so nicht, da werden Sie immer Probleme mit Hufgelenksentzündungen und so weiter haben."
Danke. Werde ich nicht! Hoffentlich.
Der digitale High-Tech-Röntgenapparat und die schwere Anti-Röntgenstrahlen-Schürze, die ich trug haben mir und Fellnase ein paar unangenehme Minuten bereitet; von wegen still stehen und so.
Ich stehe so da, während - im Zuge der digitalen Röntgentechnik - der Gott in weiß (oder der weiße Gott?!) sich am Bildschirm bereits die Bilder ansah und mit seinem Team diese bereits kommentierte. Mist, ich will das hören! Oder lieber nicht?!
Röntgenologisch eigentlich einwandtfrei: Klasse IV aufgrund einer kleinen, ganz kleinen Zyste, die laut Tierarzt niemals stören wird und die Lahmheit nicht verursacht. Krass! Und das an dem Huf mit der Fehlstellung! Keine Verknöcherungen, Hufrolle oder so! Ich bin gerettet. Fürs erste zumindest.
Ein veralteter Griffelbeinbruch. Soso. Ein Überbein. Ja, ja, ich kann es auch fühlen. Und nun? Ob das der Grund für die Lahmheit ist, müssen wir durch lokale Anästhesien herausfinden. Es wird aber nicht angenommen. Das Überbein, vielleicht reibt es an den Sehnen und Bändern.
Leitungsanästhesien. Nummer 1, Nummer 2, Nummer 3. Beugen, beugen, beugen. Keine deutliche Besserung der Lahmheit.
Ich werde verrückt! Ich fühlte mich sicher in den Armen von Fortuna geschaukelt, als ich von den positiven Ergebnissen der Röntgenbefunde gehört habe. Die große Grabsch-Planke des Schicksals holt aber wieder aus und drückt dich mit ihrem Monster-Daumen langsam in Grund und Boden.
Was ist denn jetzt besser? Die Schicksals-Antikörper finden nichts. Der große Phage kann nicht zum vernichtenden Schlag ausholen.
Ach so. Wir können die Untersuchung erst am nächsten Tag fortsetzen und weiter unter dem Karpalgelenk anästhesieren, denn drei Betäubungen dürfen nicht überschritten werden, wenn das Bein noch funktionieren soll. Logisch. Ja, ja, logisch.
Er kann in der Klinik übernachten.
Ohne Pferd und enttäuschter als ich jemals gedacht hätte zu sein nach diesem Besuch in der Klinik fuhr ich nach Hause.
Was kommt jetzt morgen auf mich zu und wie gehe ich damit um?
Irgendjemand hat sich mal darüber amüsiert, dass eine Frau ein Pferd mit der Begründung, "sich mental nicht dazu in der Lage zu fühlen" wieder zurückgegeben hat.
Ich will mich nicht wieder von einem Pferd trennen. Aber ich will reiten. Abwarten!
Der nächste Tag war kurz und prägnant in ein paar Zeilen schwarz auf weiß zusammengefasst.
Reizung im Bereich des Fesselträgerursprungs. Was ist das denn bitte? Erstmal alles mitnehmen, die Salben und! das Pferd.
Sechs Wochen Schritt führen auf hartem Boden und das Pensum auf zweimal täglich 30 Minuten steigern; ansonsten Boxenruhe. Ahhhhhhhhh!!!!
Okay. Das machen wir doch mit links. Wenn ich krank bin, dann kriege ich doch auch eine Hühnersuppe.
Ich sollte ihn nachts mit Enelbin einbandagieren (warm) und tagsüber zweimal mit Dolobene einreiben; und kühlen.
Das wäre doch gelacht, wenn wir das nicht hinkriegen würden! Ich fuhr meine Dornen aus und der Schicksals-Grabscher fuhr mit einem Mal zurück. Ich bin schon immer gegen den Strom geschwommen. Jetzt werde ich gegen das für mich vorgesehene böse Schicksal kämpfen und den Kolben Tag für Tag in Richtung Ausgang drücken.
Das Schicksal meinte es nie wirklich gut mit mir, aber das ist eine andere Geschichte.
Sechs Wochen waren hart und ich vernachlässigte nichts; ob es regnete oder schneite.
Nur auf diesen einen Tag haben wir hingearbeitet und ja, in der Zwischenzeit habe ich mich in die Materie eingelesen. Zwar bin ich (noch) keine Sehnenbibel, aber ziemlich nahe dran. Ich glaube viel zu wissen und es macht mich sicherer, aber es bringt mir doch nichts.
Jeden Tag sind wir mit der Stoppuhr unterwegs gewesen. Angefangen haben wir mit einmal täglich fünf Minuten und enden wollten wir zumindest bei zweimal täglich 30 Minuten. Ja, das wollten wir.
Natürlich hat er einen entlastenden Beschlag mit Eiereisen und so bekommen. Natürlich.
Ich selbst hatte mir zwischenzeitlich auch "Internet-Verbot" erteilt, denn ich las nur noch Geschichten von Sehnen-Patienten. Schlimme und wenige gute oder sehr gut ausgegangene Geschichten. UND, es würde sehr lange dauern. OHNE Aussichten auf hundertprozentigen Erfolg.
Es traf mich wie ein Eispickel; eiskalt und spitz. Der Kolben! Schnell, drück gegen den Kolben, bevor er dich erdrückt. Wie ein Gas, das plötzlich unter ungünstigen Bedingungen doch mehr Volumen einnimmt, blähte ich mich auf.
Sechs Wochen waren vorbei und es fühlte sich an als wäre alles vorbei, also als wäre alles wieder gut. Kennt ihr dieses Gefühl, das Gutes unter dem Schatten von etwas Unbekannten, aber Bösem vermuten lässt. Ich würde es beschreiben wie die Wirkung, die Sonnenlicht hat, wenn ein Gewitter bevorsteht - es ist dann irgendwie dunkel. Dunkles Licht.
Ich hatte mich noch dafür eingesetzt, dass derselbe Arzt mein Pferd behandelt, nur schien das an einer Klinik nicht möglich zu sein.
Ein anderer Arzt beugte ihn zunächst, bemerkte seine Empörung und Prognose hinsichtlich der Fehlstellung, aber äußerte sich wegen nicht vorhandener Lahmheit zuversichtlich. Aber das Ultraschallbild sollte passen, meinte er.
Na ja, es passte nicht, ABER der Arzt äußerte sich sehr positiv. Erst einmal sei der Bereich des Überbeins nicht geschädigt und die Verletzung des Fesselträgerursprungs sei gut ausgeheilt, aber eben noch nicht ganz. Ich solle nochmal sechs Wochen auf hartem Boden führen, ein Zusatzfutter (Tendon Aid 4S, 150 Euro) füttern und danach noch einmal wieder kommen, um das Ok von der Klinik zu bekommen.
Wow! Die sechs Wochen, die packen wir auch noch! Außerdem sollte ich nun etwas weicheren Boden und Trabsequenzen mit einbauen und könne abends auch ausreiten. WoW!
Ich entwickelte also ein Führprogramm, das alles enthielt, lediglich geritten habe ich ihn nicht. Erst in der letzten Woche habe ich mich insgesamt drei oder vier Male draufgesetzt. Denn ich dachte, jetzt, wo es aufs Ende zugeht! So hörte es sich vom Arzt ja auch an!
Zusätzlich habe ich ihm Back on Track-Stallgamaschen umgebunden, damit ausreichend Wärme für eine bessere Durchblutung des eher schlecht durchblutenden Sehnengewebes sorgen konnte.
Nachdem dann insgesamt 12 Wochen seit der ersten Behandlung in der Klinik um waren, freute ich mich auf gute Nachrichten; auch von dem behandelnden Arzt Nummer 3.
Ich schaute mein Pferd an. Die letzten Wochen müssen die Hölle für ihn gewesen sein. Keine Weide. Nichts. Nur Box und Führprogramm. Klar gingen wir auch grasen.
Er tat mir sehr leid, immer wieder stubste er mich beim Führen in Richtung Wiese. Grün!!!!!!!
Aber er blieb die ganze Zeit über ruhig. Keine Zwischenfälle, kein Bocken. Gar nichts. Super brav. Ich zweifelte nie an seinem Willen, es zu schaffen und auch nicht an meinem. Er und ich, wir durchqueren die Pferde- und Reiterhölle und blicken nach ein paar Jahren auf ein paar Brandnarben zurück. So wird es sein.
So wird es sein!!!!!!! Auch, wenn Untersuchung Nummer 3 einen weiteren Aufenthalt in der Pferde- und Reiterhölle versprach.
Es sei in Heilung. Ok. Noch vier Wochen. Ok. Wenn es dann immer noch nicht besser ist, müssen wir über eine Osteokin-Therapie nachdenken, hieß es. NICHT Ok!!!
So schlimm sollte es sein? Warum sollte er dann in den letzten sechs Wochen traben und geritten werden???
Eine Stammzell-Therapie oder zumindest so etwas ähnliches. Oh mein Gott.

Grabsch.

Völlig verloren hat mein Körper also am vergangenen Montag, den 15.6.09 den ersten Tropfen Alkohol für dieses Jahr abbekommen. Übel.
Neu motivieren, jetzt mach´ schon!
Wir wird das enden?

Grabsch.

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